Besuch in der „Unterwelt“ von Genthin

Am 28.08.2016 haben wir in einer kleinen Gruppe einen historischen Ausflug in die Geschichte der Stadt Genthin unternommen.

Hierzu trafen wir uns auf dem Marktplatz. Unter dem Marktplatz befindet sich ein Bunker in unserer Stadt.

Die Bunkeranlage wurde in den Jahren 1944/45 auf der Grundlage eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Genthin aus dem Jahre 1943 als Luftschutz-Führungsstelle erbaut und erst im Februar 1945 fertiggestellt. Ein funktionaler Einsatz ist nie erfolgt. Zu DDR-Zeiten wurde er für eine Übung der Zivilverteidigung genutzt. Ansonsten lassen die leeren Räumlichkeiten erkennen, dass hier keine Nutzung erfolgte.

Seit der Rekonstruktion des Marktplatzes im Jahre 2003 kann die Bunkeranlage im Rahmen einer angemeldeten Führung besichtigt werden.

Bei Außentemperaturen von 32°C im Schatten war es angenehm in ca. 4m Tiefe und  Wohlfühltemperatur von 19°C die Anlage zu besichtigen. Über eine Wendeltreppe ging es hinunter, und über einen kurzen Flur gelangten wir in den ersten Teil der Anlage mit ca. 3 Räumen. In dem Zwischenflur entdeckten wir eine alte Ausstiegluke. Sie war zwar von oben verschlossen doch lassen die Steigeisen in der Wand ahnen, dass es hier mal nach draußen gehen sollte.

Im zweiten Teil des Bunkers befinden sich mehrere Räume. Auch ihre ehemalige Nutzung ist unbekannt, an den Türöffnungen stehen zwar Bezeichnungen, diese wurden aber später zugefügt. Am Ende eines Ganges gelangten wir zu dem ehemaligen Haupteingang. Die große Treppe ließ den Zugang erkennen, im Zuge der Marktplatzsanierung wurde dieser aber dauerhaft verschlossen.

Auf der Suche nach dem „Bunkergeist“ blieben wir zwar erfolglos, doch war es interessant zu entdecken was sich unter dem Marktplatz von Genthin befindet. Ein Dank gilt dem freundlichen Stadtführer, der die Führung leitete und in seinen Ausführungen manchen lustigen Kommentar zufügte, so dass in den „Tiefen der Anlage“ auch öfter gelacht wurde.